Sommerwanderung von Küstelberg nach Düdinghausen

Von Weitsichten, Naturschätzen und noch mehr Panoramapunkten.

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Heute steht die insgesamt 16 km Tagesetappe von Küstelberg nach Düdinghausen auf meinem Wanderprogramm. Ich starte früh mit dem Auto in Richtung Düdinghausen, um den sommerlichen Temperaturen ein wenig zu entkommen. Meine Fahrt quer durch das Sauerland dauert über eine Stunde, so dass ich froh bin, als ich am Schützenplatz in Düdinghausen ankomme. Schnell den Rucksack gepackt und die wenigen hundert Meter zurück zur Kirche gelaufen. Hier am Kirchplatz und direkt am Heimatmuseum und der historischen Drechselstube steige ich in die Buslinie R48, die mich ohne Umstieg nach Küstelberg bringt. Ich persönlich fahre immer zu Beginn meiner Wanderung mit dem Bus oder der Bahn, denn dann kann ich ganz entspannt wandern - ohne dass mir ein Zeitplan der Verkehrsbetriebe im Nacken sitzt. In Küstelberg steige ich direkt an dem Wanderparkplatz an der Hauptstraße aus und bin bereits jetzt auf dem Sauerland-Höhenflug. Das hat ja schon mal perfekt geklappt!

 





Rothaarsteigtor

Zunächst teilt sich der Sauerland-Höhenflug den Weg mit dem Rothaarsteig und führt durch das künstlerisch gestaltete Rothaarsteig-Tor und dann durch Wiesen hinaus aus Küstelberg. Dann beginnt der Anstieg und durch Wälder, vorbei am Fliegerdenkmal und entlang einer wunderschöne Fernsicht erreichen beide Fernwege die Schutzhütte am Hillekopf. Ich bin froh, dass die Temperaturen noch erträglich sind. Trotzdem bin ich ordentlich ins Schwitzen gekommen und mache in der Rothaarsteig-Schutzhütte mit dem typisch markant gewellten Dach eine Pause und blättere ihn dem Gipfelbuch, das hier für alle Wanderer offen ausliegt. Fasziniert lese ich über die Wandererlebnisse, die Grüße und Wünsche der Wanderer, die hier vor mir gesessen haben und vergesse ein wenig die Zeit.

 

 

 





Blick in den Wald

Nun trennen sich beide Fernwege und ich folge dem Sauerland-Höhenflug, der mich am Gedenkstein Toter Mann und weiter durch das Naturschutzgebiet des Flusses Itter führt. Enge Pfade schlängeln sich durch den teils offenen, teils dichten Wald, ab und an muss ich tief hängenden Zweigen ausweichen. Kleine Bäche fließen parallel mit dem Pfad und an manchen Stellen muss ich über Steine oder am Waldrand den feuchten Stellen ausweichen. Das Gebiet steht aufgrund seinen vielen gefährdeten Quellen und Quellsümpfen unter Naturschutz, was hier am Sauerland-Höhenflug sogar im Sommer gut nachzuvollziehen ist.

 

 

 

 

 





Blick auf die schöne Landschaft

Nach einiger Zeit habe ich wieder festen Forstweg unter den Wanderschuhen und schnelleren Schrittes geht es nun entlang der Grenze zwischen Nordrhein-Westfalen und Hessen über den Krutenberg. Was für ein herrlicher Ausblick in die Medebacher Bucht eröffnet der Krutenberg! Ich studiere kurz die große Panoramatafel am Weg. Die Rastmöglichkeit am Krutenberg lasse ich allerdings aus und wandere weiter bis zu dem Berg „Auf´m Knoll“. Unterwegs säumen Holzskulpturen, die geschickt mit der Motorsäge gefertigt wurden, den Weg. Die Rastmöglichkeit, die ich ansteuere lädt mit Schutzhütte, bequemen Bänken und weitem Ausblick über Titmaringhausen hinweg zu einer verdienten Pause ein und das perfekt im Schatten. Herrlich!  Nach etwa 15 Wanderminuten erreiche ich die Diemelquelle, die in 650 m Höhe an der Nahtstelle zwischen dem hessischen Upland und dem Sauerland entspringt. Auf dem großen Rastplatz gibt es eine Kneipp-Wasserinne, die meine erhitzten Arme rasch herunter kühlt. Eine wunderbare Erfrischung, bevor ich den nächsten kleinen Anstieg hinauf zur Graf-Stolberg-Hütte in Angriff nehme. Vor der urigen Holzhütte stehen zahlreiche Tische und Bänke, große Sonnenschirme sind einladend aufgespannt und Wanderer und Biker genießen ihre Pause. Ich suche mir einen Platz unter einem Sonnenschirm, möglichst nah an der fantastischen Aussicht, die sich vor den Türen der Graf-Stolberg-Hütte erstreckt. Das Gras der Bergmähwiese und die gelben Tupfer der Hahnenfußblüten tanzen leicht im Wind. Für mich wirkt diese Aussicht fast schon unwirklich. Zwar ist es heute aufgrund der hohen Temperaturen nicht ganz klar, aber dennoch ist das abwechslungsreiche Panorama aus Wiesen, Hügeln, Wäldern und kleineren Ortschaften absolut fantastisch. In solchen Momenten denke ich ganz besonders daran, wie grandios die Landschaft im Sauerland doch ist. Ich bestelle eine Platte mit verschiedenen Käsesorten, Brot und Salat und lasse es mir richtig gut gehen.

 

 





Kleinder Wanderpfad

Die längere Pause tat gut und ich stelle fest, dass ich über die Hälfte der Wanderstrecke bereits zurück gelegt habe. Der Sauerland-Höhenflug führt mich nun über einen Panoramaweg hinauf auf den Kahle Pön. Auf dem Plateau liegt eine der wenigen verbliebenen Hochheiden der Region. Bergmähwiesen, Heideflächen, Hecken und lichte Wälder wechseln sich hier ab. Besonders im Spätsommer erwartet den Wanderer ein Farbenmeer des blühenden Heidekrauts. Die Lebensräume sind heute selten geworden, daher steht die Usseler Heide unter Naturschutz.

Ich wandere über den Wiesenweg und finde diese seltene Natur großartig. Nachdem ich den Skilift passiert habe, führt der Wanderweg über einen schmalen Pfad hinauf zum Usselner Kreuz und weiter zur Schutzhütte mit Panoramatafel. Von hier hat man eine fantastische Aussicht über das hessische Bergland bis zum Habichtswald und die Warburger Börde. Nun wechselt die Landschaft von ihrem offenen und strukturreichen Charakter hin zum Fichtenwald. Das hält aber nicht lange an, denn nur wenige Minuten später trete ich aus dem dunklen Fichtenwald heraus und vor meinen Füßen vom Gipfel der Kalied erstreckt sich die komplette Medebacher Bucht. Über das Europäische Vogelschutzgebiet reicht der Blick bis zum Kahlen Asten und dem Eisenberg. Atemberaubend! Wer mag, kann sich in der Schutzhütte über die Besonderheiten rund um das Naturschutzgebiet informieren.

 

 





Riepenbachschlucht Düdinghausen

Nachdem der Höhenflug den Kalied umrundet hat, führt er zum Spitzbubenbusch, an dem früher die wegen ihrer Schlitzohrigkeit berüchtigten Händler lagerten. Nun geht es steil bergab durch einen alten und urigen Hohlweg ins Tal. Große Teppiche von weiß blühendem Waldmeister durchziehen im Frühjahr den wunderbaren Buchenwald.

 

 

Kurz vor Düdinghausen durchwandere ich eine weitere Besonderheit – die Riepenbachschlucht, ein Bachtal, das sich in den Wald eingekerbt hat. An der Kirche in Düdinghausen verlasse ich den Sauerland-Höhenflug und gehe durch den Ort zurück zum Schützenplatz. Schade, dass heute nicht Donnerstag ist, denn dann hätte ich in der Dreggestobe während der Drechselvorführung eine Waffel essen können :-) .

 

Diese insgesamt höchst abwechslungsreiche Wanderung mit unzähligen Panoramaaussichten und ganz besonderen Naturschätzen gibt bei mir in den Kategorien Landschaft und Erlebnis volle Punktzahl!

Autor Kerstin Berens

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